Tipps und Empfehlungen für einen erfolgreichen Themenvorschlag

Im ersten Schritt, bei der Themen Anmeldung auf unserer Formularseite benötigen Sie noch keinen vollendeten Text, Titel oder ein Bild. Hier reicht es, wenn Sie kurz Ihre Idee beschreiben. Wir unterstützen und beraten Sie dann persönlich bei der Ausarbeitung.

Im zweiten Schritt kommt dann die weitere Ausarbeitung hin zu einem erfolgreichen Themenvorschlag, zu dem drei Dinge gehören: ein Titel, ein Bild und ein Text. 

Musterbeispiele: In der Schweiz werden Themenvorschläge (Volksinitiativen) auch auf der Plattform für direkte Demokratie bekannt gemacht. Hier können Sie sich an Beispielen ein erstes Bild davon machen, was Titelgebung, Bildwahl und Text betrifft.

Der Titel

Der Titel ist mit dem Bild das Erste, was andere von Ihrer Themenvorlage sehen. Er sollte auf einen Blick klar erkennen lassen, was Ihre Forderung ist, und neugierig machen. Ohne guten Titel bleibt das wichtigste Anliegen unbeachtet.

Gelungene Beispiele:

  • “Keine Profite mit Krankenhäusern”
  • “Lebensmittel: spenden statt verschwenden”

Beide Titel sind kurz und prägnant. Es wird deutlich, welches Problem die Initiatoren ansprechen möchten und in welche Richtung sie Veränderungen anstreben.

Ungeeignete Beispiele:

  • “Erweiterung von StVo §3 jetzt!” 

Dieser Titel ist ungeeignet, denn nur die wenigsten wissen, was sich hinter diesem Paragrafen verbirgt (nämlich die Regelung zulässiger Geschwindigkeiten im Straßenverkehr). Um ein Thema für andere interessant zu machen, sollte die Überschrift die wichtigste Forderung klar kommunizieren.

  • “Glück für alle!”
  • “Gerechtigkeit für alle!”
  • “Wirtschaftssystem gerechter machen”
  • “Für ein gerechtes Wirtschaftssystem”

sind ebenfalls nicht besonders aussagekräftig, denn die Forderungen sind sehr allgemein gehalten. Gehen Sie konkret auf Ihr Anliegen ein, um sich von anderen mit einem ähnlichen Vorschlag abzuheben.

  • “Lebensmittel in die Tonne” 
  • “Meinungsfreiheit auf Twitter” 

sind beides Beispiele, die missverstanden werden können.

[zu Vermeiden gilt es: zu allgemein, missverständlich, unklar, falsche Tatsachenbehauptung]

Das Bild

Das Bild ist, wie oben erwähnt mit dem Titel, das erste, was andere von Ihrer Themenvorlage sehen. Menschen denken in Bildern – werden aufmerksam und verbreiten sie gerne weiter. 

Wählen Sie als Bildmotiv eine aktive, starke Geste, hinter der sich viele Menschen versammeln können.

Sie wollen etwas aktiv verändern: Wenn Sie ein inspirierendes Vorbild zeigen, werden sich Ihnen viele anschließen wollen. Zeigen Sie, dass Ihr Anliegen mobilisiert! 

Erzählen Sie eine persönliche Geschichte – konzentrieren Sie sich auf die Betroffenen

Zur Betroffenheit und zum Handeln einer einzelnen Person können wir sofort eine Beziehung herstellen. 

Zeigen Sie ein Symbol für etwas nicht Greifbares  

Ist Ihr Anliegen unsichtbar, wie z.B. Rahmenbedingungen im Bildungssystem oder Studiengebühren, nehmen Sie ein Symbol, an dem das Problem oder dessen Dringlichkeit greifbar wird. Verdeutlichen Sie das Problem mit einem Vergleich oder setzen Sie sprachliche Wendungen in Bilder um.

Beispiele - So geht's!

Viele gute Beispiele finden Sie bei den Themen, die 2021 zur ersten bundesweiten Volksabstimmung über die Petitionsplattform openPetition eingereicht wurden. Bitte den grünen Button „Votingergebnisse ansehen“ drücken, um die Themen zu sehen.

Weitere Beispiele für Bilder finden Sie auch unter www.wecollect.ch.

Lizenzfreie Bilder

Bitte verwenden Sie nur Bilder, die Sie frei nutzen können. Viele im Internet verfügbare Bilder haben keine solche Lizenz, die allen die Bildnutzung ermöglicht. Lizenzfreies Bildmaterial finden Sie auf den Plattformen Pixabay, Pexels und Unsplash.

Bildformat

Bitte schicken Sie uns Ihr Bild im Querformat mit dem Seitenverhältnis 3:2.

Der Text

Der Text ist das Herzstück Ihrer Themenvorlage. Hier erklären Sie Ihre Forderung und können andere Menschen von Ihrem Anliegen überzeugen. 

Sprache und Blickwinkel 

Sie möchten mit Ihrem Thema überzeugen. Versetzen Sie sich dafür in die Perspektive eines interessierten Menschen, der sich noch nicht mit Ihrem Thema auskennt

Aus der Journalistenschule gibt es dazu einen passenden Spruch: 

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.

Verwenden Sie eine klare und einfache Sprache. Auch hier gibt es einen Spruch aus der Journalistenschule: 

Was missverstanden werden kann, wird missverstanden.

Eine kurze Einleitung

Die Menschen sind ungeduldig und wollen schnell wissen, worum es überhaupt geht und wer hinter der Initiative steht, bevor der gesamte Text gelesen wird. Deshalb empfehlen wir:

Geben Sie eine kurze Zusammenfassung Ihres Anliegens in zwei bis drei Sätzen, in der das Problem, Ihre Forderung und die Dringlichkeit/Wichtigkeit deutlich werden. Nachfolgend ein Beispiel von einer aktuellen Volksinitiative aus der Schweiz:

„Die Produktion von tierquälerischer Stopfleber (Foie Gras) ist in der Schweiz seit über 40 Jahren verboten. Doch die Einfuhr bleibt erlaubt. Unser Land importiert jährlich 200’000 Kilogramm Stopfleber von Gänsen und Enten. "Die Stopfleber-Initiative will die Einfuhr von Stopfleberprodukten verbieten.“ (Quelle: WeCollect).

Hauptteil

Der Hauptteil bietet Ihnen den Platz, um Ihre Forderungen näher zu beschreiben. Überzeugen Sie andere Menschen von der Wichtigkeit und Dringlichkeit Ihres Anliegens: Wie ist die aktuelle Situation? Was soll sich ändern? Wie soll das Ziel erreicht werden? Warum sind genau die von Ihnen genannten Maßnahmen entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung?

Die Begründung Ihres Initiativtexts sollte für Interessierte logisch nachvollziehbar sein. Es ist wichtig, dass Sie sich dabei auf die aktuelle Gesetzeslage beziehen, einzelne Gesetze und Paragrafen müssen Sie jedoch nicht aufführen.

Quellen

Ihr Themenvorschlag wirkt vertrauenswürdiger, wenn Sie an passenden Stellen auf seriöse Quellen direkt mit einem Link zu verweisen. Zeitungsartikel und Studien können Ihre Aussagen bekräftigen und so andere Menschen überzeugen.

Wir empfehlen Ihnen, klar kenntlich zu machen, an welcher Stelle Sie Ihre eigene Meinung einbringen. Vermeiden Sie unbedingt persönliche Ansichten als Tatsachen darzustellen.

Umfang/ Textlänge

Je nach Umfang Ihres Anliegens kann auch die geeignete Länge für Ihren Text variieren. Am besten folgen Sie dem Motto: So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Bringen Sie Ihr Anliegen daher gut und begründet auf den Punkt und sichern sich damit die Aufmerksamkeit der Lesenden. 

Achten Sie auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung.

Ein Tipp zum Schluss, wenn es beim Schreiben holpert. Erzählen Sie Ihr Anliegen jemandem, der es noch nicht kennt. Daraus entstehen oftmals Klarheiten und ein guter Entwurf für einen Text. 

Wir sind auf Ihren Vorschlag gespannt!