Die aktuelle Anzahl an Organspenden in Deutschland ist sehr gering. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Spendenrate auf den hintersten Plätzen. Patienten warten in Deutschland Jahre auf Spenderorgane. Viele sterben während der Wartezeit. |
Zustimmungsregelung versus Widerspruchsregelung Aktuell gilt in Deutschland die erweiterte Zustimmungsregelung. Organe dürfen also nur nach ausdrücklicher Zustimmung entnommen und transplantiert werden. Eine Bundestags-Entscheidung vom Januar 2020 sprach sich für die Zustimmungsregelung aus. Es wurde beschlossen auf Aufklärung, Information und ein 2022 startendes Online-Register zu setzen, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Die Initiatoren des Abstimmungsvorschlages “Widerspruchsregelung bei der Organspende” schlagen die Einführung der doppelten Widerspruchsregelung vor. Danach würden alle Personen im Falle ihres Hirntodes als potentielle Spenderinnen und Spender eingestuft, die keine aktive Entscheidung gegen die Organspende getroffen und eingereicht haben. Im Falle eines Hirntodes auf der Intensivstation würden dann noch die Angehörigen gefragt, ob die Person sich gegen die Organspende ausgesprochen habe. Deswegen wird die Regelung auch als doppelte Widerspruchsregelung bezeichnet. Fast alle europäischen Länder haben die Widerspruchsregelung mittlerweile eingeführt. |
Der richtige Weg? Durch diesen Gesetzesvorschlag würde sich die Initiativpflicht umkehren: Nicht wer spenden will, sondern wer dies nicht will, müsste rechtzeitig aktiv werden. Die Initiatoren gehen davon aus, dass sich damit schneller mehr Menschenleben retten lassen. Ist das Recht auf Transplantation höher zu bewerten als das Recht auf Nichtbefassung damit? Ist die doppelte Widerspruchsregelung der geeignetste Weg zu mehr Organspenden? |
Steigen auch Sie in die Diskussion ein |
ABSTIMMUNG21 bietet die Möglichkeit, sich mit diesen Fragen umfassend auseinanderzusetzen und anschließend eine Entscheidung zu treffen. Dazu organisieren wir im ganzen Land Hausparlamente. Hausparlamente bestehen aus vielen kleinen Gesprächsrunden, die sich umfassend mit dem Thema Organspende beschäftigen. Durch die Debatte können sich alle eine fundierte Meinung zur doppelten Widerspruchslösung bilden. Die Ergebnisse der Hausparlamente werden im August als Entscheidungshilfe für die Abstimmung zur Verfügung gestellt. Menschen aus ganz Deutschland stecken on- oder offline die Köpfe zusammen und hören einander zu. Machen Sie mit und lernen Sie neue Menschen und Positionen kennen. Damit kein Standpunkt vergessen wird, brauchen wir auch Sie am Tisch. |